Diamanten - Die 4 C's

Die vom Gemmologischen Institut von Amerika entwickelte Methode bestimmt die Qualität anhand der 4Cs.

Color (Farbe)

Um die Farbe eines Diamanten exakt festzulegen, hat das GIA (Gemmologisches Institut von Amerika) eine präzise Farbskala erstellt. Um so farbloser (also nicht gelblich oder bräunlich getönt) ein Diamant ist, umso seltener und folglich wertvoller ist dieser. Diese Skala ist alphabetisch gegliedert und beginnt mit der weissesten Farbe D, gefolgt von E,F usw. bis hin zur Farbe Z.

Clarity (Reinheit)

Auch für die Reinheit eines Diamanten hat das GIA (Gemmologisches Institut von Amerika) eine präzise Skala, für welche eindeutige Bestimmungen zu Grunde liegen. Falls die Gemmologen bei der Graduierung, auch bei zehnfacher Vergrösserung unter dem Mikroskop, keinerlei Einschlüsse oder Makel erkennen, weder im Inneren des Steines noch auf der Oberfläche, so wird dieser Diamant als Flawless (FL=lupenrein, makellos) bezeichnet, und ist zweifellos ein absolut reiner und perfekter Diamant. Ist ein solcher Edelstein bei zehnfacher Vergrösserung frei von Einschlüssen, jedoch auf der Oberfläche nicht absolut perfekt (dies bezieht sich vorwiegend auf die Politur des Diamanten - "minor details of polish are not shown"), dann wird dieser als Internally Flawless (lupenrein, innerlich rein) bezeichnet. Die nächste Stufe beschreibt Diamanten mit der Reinheit VVS1/VVS2 (Very Very Slightly Included). Hier sind die Einschlüsse für den Experten bei 10-facher Vergrösserung sehr sehr schwer sichtbar. Je nachdem wo sich diese Einschlüsse befinden (Oberfläche oder z.B. an der Seite oder Unterseite) unterscheidet man zwischen VVS1 (bessere Reinheit), oder aber VVS2. Zur nächsten Reinheitsstufe gehören VS1/VS2 (Very Slightly Included). Diese Graduierung erhält der Diamant, wenn der Fachmann erst bei 10facher Vergrößerung sehr kleine Einschlüsse erkennt, und auch diese Bewertung wird in 2 Abstufungen unterteilt; je nachdem wo sich auch hier die minimalen Einschlüsse befinden. Bei der Bewertung SI1/SI2 (Slightly Included) sieht der Gemmologe ganz klar kleine Einschlüsse bei 10facher Vergrösserung und unterteilt diese ebenfalls, je nachdem wo sich diese Einschlüsse befinden. Ab dieser Reinheit wird die Brillanz beeinträchtig. Dieser Effekt ist auch für den Laien im Vergleich zu einem Brillanten mit der Reinheit VS bzw. VVS zu erkennen. Bei der tiefsten Reinheit der GIA-Skala, I1,I2,I3 (Included), oder besser bekannt unter der Bezeichnung Piqué, sind Einschlüsse mit dem blossen Auge ersichtlich. Um diese Einschlüsse erkennen zu können sind weder ein Mikroskop noch eine Lupe notwenig, und sowohl Brillanz als auch die Farbe eines Diamanten werden für das menschliche Auge negativ beeinträchtigt.

Carat weight (Gewicht)

Das Gewicht eines Diamanten nennt man "Carat" (abgekürzt ct), nicht zu verwechseln mit dem Feingehalt von Gold welchen man «Karat» nennt. Ein "Carat" entspricht 0.2 Gramm – Experten teilen das Carat nochmals in 100 sogenannte "Punkte". Demzufolge wird ein Diamant mit einem Gewicht von 0.5 ct in der Fachwelt auch als sogenannter "50 Pünkter" bezeichnet und wiegt 0.1 Gramm. Obwohl das Carat lediglich eine Gewichtseinheit ist lässt es trotzdem Rückschlüsse auf die Grösse eines Diamanten zu. Die “Rapaport Diamant Spezifikationen” oder auch "Rapaport Diamond Specifications" geben für jedes Gewicht konkrete Mindestdurchmesser an, sofern diese die hohen Anforderungen der Qualitätsstufen A1 und A2 erfüllen sollen. Beispielsweise muss ein runder Brillant von einem Carat einen Mindestdurchmesser von 6.4mm aufweisen um diesen hohen Standards (A1 + A2) zu entsprechen – somit wird für den Endverbraucher ein optimales Preis-Leistungsverhältnis sichergestellt. Da sämtliche Preise auf dem "Rapaport Diamond Report" basieren wird somit garantiert, dass ein runder Brillant nicht nur 1 Carat wiegt, sondern darüber hinaus auch 1 Carat zeigt. Man muss jedoch explizit darauf aufmerksam machen, dass dies nur auf den runden Brillanten zutrifft – hiervon ausgenommen sind alle anderen Schliffarten wie Smaragdschliff, Herzschliff usw.

Cut (Schliff)

Mit eines der wichtigsten Kriterien bei einem Brillanten ist der Schliff. Es gab in den letzten Jahrhunderten die verschiedensten Schliffarten; jedoch zählt bis heute nach wie vor der runde Brillantschliff, so wie wir ihn kennen, zu den berühmtesten und begehrtesten. Der Name Brillant stammt aus dem französischen und bedeutet "glänzend" (brillant). Dem belgischen Mathematiker Tolkowski gelang es im Jahr 1919, mit einer festgelegten Anzahl von 57 Facetten (1 Facette ist eine geschliffene Fläche), einen Brillanten so optimal zu schleifen, dass er eine perfekte Brillanz erhielt - bis heute das Mass aller Dinge. Aber das GIA (Gemmologisches Institut von Amerika) bewertet nicht nur den Schliff (Cut), sondern die gesamten Schliffqualität, welche auch das Polish (Politur) und die Symmetry (Symmetrie) beinhaltet. Hier wird ebenfalls mit dem besten begonnen - Excellent (exzellent), gefolgt von Very Good (sehr gut), danach kommt Good (gut), gefolgt von Fair (mittelmässig). Ganz am Ende dieser Skala steht Poor (mangelhaft). Um eine maximale Brillanz, perfektes Feuer und die beste Lichtausbeute zu erhalten, muss ein Diamant in Einklang mit bestimmten Abmessungen und Proportionen geschliffen werden. Der Diamantschleifer muss hier immer zwei Dinge im Auge behalten: Ein perfektes Endresultat und möglichst wenig Schleifverlust.

Fluorescence - Lumineszenz im Ultravioletten Licht

Etwa 25% bis 35% aller Diamanten weisen diese Eigenschaft auf. Wiederum 95% von diesen zeigen eine blaue Fluoreszenz, die restlichen 5% erscheinen gelblich oder weiss. Als Fluoreszenz wird das Phänomen bezeichnet, welches sich unter ultraviolettem Licht zeigt. Hat ein Stein eine blaue Fluoreszenz, sondert er unter UV-Licht blaues Licht ab, das heisst er "leuchtet" blau. Je nachdem kann die Fluoreszenz das Erscheinungsbild eines Diamanten negativ beeinflussen und den Stein unter Umständen milchig (milky) erscheinen lassen. Bei höheren Farben (D-F-G) wünscht man keine Fluoreszenz im Gegensatz zu den niedrigeren Farben. Hier kann eine blaue Fluoreszenz den Diamanten für das menschliche Auge unter Umständen attraktiver erscheinen lassen - der Diamant wirkt "weisser" als er tatsächlich ist. Dies wird auf dem Weltmarkt entsprechend positiv gewürdigt und die Preise liegen somit etwas über dem preisbildenden Rapaport Preisindex. Das GIA (Gemmologisches Institut von Amerika) bewertet und bezeichnet auch dieses Leuchtphänomen auf jedem Zertifikat mit den folgenden Abstufungen: None (Keine Fluoreszenz), Faint (Geringfügige Fluoreszenz), Medium (Mittlere Fluoreszenz), Strong (Starke Fluoreszenz) und Very Strong (Sehr Starke Fluoreszenz).

Comments (Kommentare) 

Unter den "Additional Grading Information" könnte unter Umständen eine zusätzliche Information angegeben sein auch "Comments" genannt. Dieser Zusatz beinhaltet weitere Details, welche ebenfalls den Brillanten, aber natürlich auch jeden anderen Diamanten, gleich welcher Schliffform, charakterisieren. Es gibt sowohl zu vernachlässigende Kommentare (Comments), als auch relevante, welche den Wert eines jeden Diamanten negativ beeinflussen können - wie zum Beispiel sogenannte "Color Comments ". Steht beispielsweise "High-Pressure-High-Temperature (kurz HPHT), so weist dies auf eine künstliche Farbverbesserung hin; selbstverständlich ein deutlich wertmindernder Kommentar. Gleiches gilt auch für den Zusatz "Clarity grade is based on a patch of color" - das bedeutet vereinfacht ausgedrückt, dass sich im Diamanten ein andersfarbiges Feld bzw. ein andersfarbiger Bereich befindet, welcher negativen Einfluss auf die Reinheit des Steines nimmt. Zusätzlich möchte man auch keine "Surface Graining" bzw. "Internal Graining" Comments. Diese sogenannten Grainings sind beim Diamanten entweder auf der Oberfläche (also Surface) oder im Inneren (also Internal) bei einer 10fachen Vergrösserung zu sehen. Diese "Grainings" sind durch Unregelmässigkeiten in der kristallinen Wachstumsstruktur des Diamanten entstanden und beeinträchtigen die Transparenz.

Der Gemmologe erkennt hier im Inneren des Diamanten  feine Linien welche  Körnungen aufweisen (Internal Graining) oder eine ähnliche Struktur auf der Oberfläche des Edelsteines (Surface Graining). Das optische Erscheinungsbild unter dem Mikroskop entspricht in etwa dem eines extrem fein gekörnten, milchig transparenten Sandpapiers. Die "Rapaport Specifications" für höchste Qualitäten (A1 und A2) akzeptieren keine Diamanten mit diesen Eigenschaften (No Color Comment - No Graining Comment). Ab der Qualitätsstufe A3 sind die sogenannten "Grainings" gestattet, die "Color Comments" nach wie vor jedoch nicht. 

KEY TO SYMBOL

Sofern ein Diamant nicht lupenrein ist, sondern Einschlüsse o.ä. aufweist, enthält jedes GIA-Zertifikat eine zusätzliche Rubrik mit dem Titel "Key To Symbols". Diese Rubrik zeigt welche Makel oder Einschlüsse (Inclusions) sich im jeweiligen Diamanten befinden. Hier gibt es Charakteristiken/Einschlüsse, die als sogenannte „erlaubte“ gelten, also den Wert eines Diamanten nicht negativ beeinflussen, es gibt jedoch auch diejenigen, welche unerwünscht sind.

Erlaubt, und somit neutral sind die folgenden:

  • Pinpoint - Ein sehr kleiner kristalliner Einschluss, der einem kleinen Punkt gleichzusetzen ist

  • Cloud - Eine kleine Gruppe von PINPOINTS, die einer Wolke ähneln

  • Crystal - Ist ein kristalliner, mineralischer Einschluss im Innern des Diamanten

  • Feather - Bezeichnet einen "federartigen", leicht geschwungenen Unterbruch in der mineralischen Struktur

  • Needle - Ist ein feiner, länglicher kristalliner Einschluss der einem kleinen Stäbchen ähnelt

  • Twinning Wisp - Eine Gruppe von PINPOINTS, CLOUDS oder CRYSTALS welche sich häufig in feinsten Verästelungen darstellen